Die 5 häufigsten Gründe für ein Beziehungsende

Gründe für Trennung

Meine persönliche Einschätzung zu den 5 häufigsten Gründen, sich zu trennen

“Was habe ich falsch gemacht? Was war der Auslöser, der dafür gesorgt hat, dass sie mich verlassen hat? Was waren ihre Gründe sich zu trennen?”

Diese Fragen habe ich mir nach dem Beziehungsende mit meiner Frau tagtäglich mehrfach gestellt. Ich habe versucht zu verstehen, was sich zwischen uns verändert hatte, im Gegensatz zu der Zeit, in der wir noch sehr glücklich und verliebt waren.

Natürlich kam ich, wie vermutlich die meisten, an den Punkt, auch das Internet nach Antworten zu durchforsten. Sucht man hier nach den häufigsten Gründen für eine Trennung, finden sich immer wieder die gleichen Antworten. Doch diese sind meiner Meinung nach viel zu oberflächlich beschrieben.

In diesem Artikel möchte ich dir meine persönliche Einschätzung zu den häufigsten Gründen für Trennungen mit auf den Weg geben. Meine Erkenntnisse haben mir geholfen zu verstehen, warum eine Trennung trotz Liebe überhaupt möglich ist.

1. Fehlende Kommunikation

Das Thema Kommunikation ist sehr vielschichtig. Angefangen bei einem simplen “Guten Morgen” oder “Wie war dein Tag?” bis hin zum “Heute in der Arbeit ist mir etwas total blödes passiert”. In einer Partnerschaft wird dieses Thema sehr oft unterschätzt, obwohl es ebenso wichtig ist wie beispielsweise Vertrauen. 

Ich selbst hatte immer große Probleme mit der Kommunikation, da ich kein Mensch großer Worte war. Ich habe immer nur das Nötigste kommuniziert und so meiner Frau das Gefühl gegeben, dass ich sie nicht an meinem Leben teilhaben lassen möchte. Das war mir allerdings nie bewusst und schon gar nicht war es meine Absicht.

Rückblickend betrachtet würde ich sagen, dass das Fundament unserer Beziehung hier schon die ersten großen Risse bekommen hat. Denn die Folgen der fehlenden Kommunikation sind meist Missverständnisse und unerfüllte Bedürfnisse des Partners. Und diese beiden Dinge führen in den häufigsten Fällen dann zu Streit. Streit, der anfänglich zu Diskussionen führt und der sich mit der Zeit zu toxischem Streit hochschaukelt, der eure Beziehung gefährden wird. In vielen Situationen hätte ich große Streits durch eine klare, offene und ehrliche Kommunikation verhindern können.

Irgendwann wurde auch mir das bewusst, sodass ich mich während der Trennung von meiner Frau intensiv mit Kommunikationstechniken auseinandergesetzt habe. Ich habe sehr viele Bücher über das Thema Kommunikation in Beziehungen gelesen und kann dir das Buch Die 5 Sprachen der Liebe: Wie Kommunikation in der Ehe gelingt wärmstens empfehlen. Dieses Buch wird dir helfen, deinen Partner bzw. deine Partnerin besser zu verstehen und dir viele hilfreiche Tipps und Tricks zur besseren Kommunikation vermitteln.

Abschließend zu diesem Punkt möchte ich nur nochmals betonen, dass du den Punkt Kommunikation auf keinen Fall unterschätzen solltest. Ich habe es selbst jahrelang getan ohne wirklich zu realisieren, was das mit unserer Beziehung anstellt. Kommunikation ist das A und O in einer Beziehung. Wenn dich etwas an deinem Partner stört: sag es! Wenn du etwas an deinem Partner besonders anziehend findest: sag es! Wenn du heute einfach nur mit dem Linken Bein aufgestanden bist und dich alles nervt, dann sagst du es erst Recht. Nichts ist unnötiger als ein Beziehungsstreit, der aufgrund fehlender oder falscher Kommunikation entstanden ist. 

2. Das Gefühl, nicht geliebt zu werden

Ein weiterer Punkt, welcher meist ein schleichender Prozess ist und oftmals bei gleichzeitig fehlender Kommunikation gar nicht bemerkt wird – dein Partner hat das Gefühl, von dir nicht (genug) geliebt zu werden.
In den allermeisten Fällen liegt hier das Problem gar nicht darin, dass tatsächlich nicht genug bzw. nicht mehr genug Gefühle füreinander vorhanden sind, sondern dass die Liebe dem Partner in keiner oder nicht ausreichender Weise gezeigt wird.

Auch ich habe die Liebe zu meiner Frau leider irgendwann als Selbstverständlichkeit angesehen. Wenn du deine Partnerin bzw. deinen Partner über alles liebst: PERFEKT! Aber sagst und zeigst du das auch regelmäßig in irgendeiner Form? Gerade bei langjährigen Beziehungen wird dies durch den stressigen Alltag und die gemeinsame Routine, die sich einspielt, viel zu häufig vergessen und die Beziehung leidet.

Wenn meine Frau mich wie so oft gefragt hat, ob ich sie denn noch liebe, war meine Antwort immer die gleiche: “Ja klar, das weißt du doch!” NEIN, denn woher sollte sie es denn wissen? Alles schön und gut was da oben in meinem Kopf abging. Aber woher um Himmelswillen soll das meine Frau denn wissen, wenn ich aufgehört habe ihr meine Liebe zu zeigen. In Worten, durch Taten, kleine Aufmerksamkeiten. Es braucht oft nicht viel um deiner Partnerin bzw. deinem Partner das Gefühl zu vermitteln, geliebt zu werden. 

Zugegeben, ich bin auch nicht wirklich kreativ dabei, meine Liebe zu äußern, aber eine kleine Nachricht mit netten Worten, eine selbstzubereitete Mahlzeit oder eine liebevolle Massage kann jederzeit einfach in den Alltag integriert werden. Total simpel kann ich dir auch zu diesem Thema ein kleines Helferlein ans Herz legen, das Buch Was ich an dir liebe bietet viele originelle Liebeserklärungen zum Ausfüllen und Verschenken. Doch sieh das Thema bitte nicht als erledigt an, wenn du deiner Partnerin bzw. deinem Partner hiervon regelmäßig eine Liebeserklärung ausfüllst und zusteckst. Es ist eine von vielen Möglichkeiten, durch die du deine Gefühle zeigen kannst. 

3. Trennung wegen fehlender Sexualität

Sexualität ist auch leider in der heutigen Zeit häufig noch ein Tabuthema. Wenn man – wie ich – eher konservativ erzogen wurde, wird dieses Thema eher selten bis gar nicht angesprochen. Die Konsequenz daraus ist eine gewisse Verklemmtheit rund ums Thema Sex in der Beziehung.  Sehr häufig ist der Alltagstrott und der damit verbundene Stress ein Lustkiller. Dazu kommt, dass nach der anfänglichen Verliebtheitsphase (die ganz unterschiedlich lang ist), zumeist wieder die eigenen Hobbies und Freunde wieder einen hohen Stellenwert erhalten, was wiederum zur Folge hat, dass weniger Zeit für die Beziehung und das Liebesleben übrig ist.

Mit den Jahren hatten meine Frau und ich immer weniger Sex, was ich im im Nachhinein ganz klar darauf zurückführe, dass unser Sexleben viel zu eintönig wurde und vor allem auch hier die Kommunikation, beispielsweise über gegenseitige Wünsche und Vorlieben, gefehlt hat. Verstärkt wurde dieser Trend dann auch noch durch die Geburt unseres ersten Kindes. Der ständige Schlafentzug und die Fokussierung auf das Baby haben dazu geführt, dass wir als Ehepartner kaum noch Energie für unsere Beziehung aufbringen konnten. In der Folge blieb die Intimität noch deutlicher auf der Strecke. Falls dies auch auf dich zutrifft, dann lass dir gesagt sein, dass es wichtig ist, sich gegenseitig Zeit zu geben. Zeit, sich an die neue Situation mit Baby zu gewöhnen, aber auch an die neue Rolle als Mutter oder Vater. 

Sprecht über eure Gefühle und was euch momentan beschäftigt, egal welcher nun der Grund für die fehlende körperliche Nähe bei euch sein mag. Kommunikation ist, wie du sicher schon bemerkt hast und wie in Punkt 1 dieses Beitrags beschrieben, der Schlüssel für eine glückliche Beziehung.

4. Trennung trotz Liebe – zu wenig Gemeinsamkeiten

Ein weiterer möglicher Grund für ein Beziehungsende könnten fehlende Gemeinsamkeiten in der Beziehung sein. Und damit meine ich nicht unbedingt, dass beide ein gemeinsames Hobby verfolgen. Natürlich sind geteilte Interessen eine gute Voraussetzung für eine Beziehung und können das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Vertrauen immens stärken. Allerdings sind mit Gemeinsamkeiten auch langfristige Themen wie z.B. der Kinderwunsch oder das Thema Heiraten gemeint oder auch kleine Dinge wie z.B. ein gemeinsames Abend- oder Morgenritual, welches beide Partner schätzen und genießen. Gerade zu Beginn einer Beziehung können die Wünsche erfahrungsgemäß noch auseinander gehen, für eine glückliche und langfristige Beziehung sollten beide möglichst die gleichen Pläne verfolgen, zumindest die großen. Eher kontraproduktiv wäre es, wenn beispielsweise einer von beiden das Ziel verfolgt die Welt zu bereisen und der andere früh schon eine eigene Familie mit Kindern gründen will.

Andererseits kennen wir auch alle das Sprichwort: “Gegensätze ziehen sich an”. Dies gilt insbesondere dann, wenn beide von den Eigenschaften ihres Gegenüber profitieren können. In der Beziehung mit meiner Frau ist es beispielsweise ganz klar so, dass ich der ruhige, besonnene Typ bin, der deutlich weniger kommuniziert als meine Frau. Meine Frau kannst du dir sehr gut als temperamentvolle, emotionale Frau vorstellen, die ein sehr hohen Bedarf an Kommunikation hat. In meinen Augen eine gute Ergänzung, denn sie redet sehr gerne und ich höre gut zu. Wichtig ist nur, dass ich mich nicht zu passiv verhalte. Denn das waren Fehler, die ich häufig in der Vergangenheit, vor unserer Trennung gemacht habe. Nur zuhören ohne ein richtiges Gespräch zu führen, ist auf Dauer für die Beziehung nicht zielführend. Man sollte als ruhigerer Typ schon auch deutlich Interesse zeigen und äußern. 

Eingangs erwähnte ich, dass ich unter Gemeinsamkeiten explizit nicht nur die Hobbies verstehe. Es kann durchaus schön sein, wenn man ein gemeinsames Hobby verfolgt aber es ist auch sehr wichtig, dass jeder seine eigenen Interessen verfolgt und man sich gegenseitig dabei unterstützt. Denn bei all der gemeinsamen Zeit, die du mit deiner Partnerin bzw. deinem Partner verbringst, ist es auch wichtig, dass beide mal Zeit für sich alleine haben. Für sich selbst oder auch um sich mal mit den Mädels oder den Jungs zu treffen. Dann schätzt man die gemeinsame Zeit auch gleich noch viel mehr.

5. Eifersucht und fehlendes Vertrauen

Als letzten, aber trotzdem sehr wichtigen Punkt meines Artikels möchte ich das Thema Eifersucht und Vertrauen näher beleuchten. Wenn auch du schon mal von deiner Partnerin oder deinem Partner betrogen wurdest, dann weißt du wie schwer es ist, wieder Vertrauen zu finden. Auch in Beziehungen mit einem neuen Partner wirst du möglicherweise immer wieder an den Punkt kommen, wo dich deine negativen Erfahrungen und Gefühle einholen werden und du wirst zwangsläufig ein Gefühl von Eifersucht oder fehlendem Vertrauen verspüren. Ich beschreibe es ganz gerne mit Liebeskummer ohne Grund

Bei mir war das immer dann der Fall, wenn meine Frau ihren Mädelsabend hatte und sie gemeinsam um die Häuser zogen. Den ganzen Abend zermürbte mich innerlich dieses negative Gefühl von Eifersucht auch wenn mir zu jeder Zeit klar war, dass ich meiner Frau zu 100% vertraue. Aber dieses Gefühl, das ich damals hatte, als ich herausfand, dass mich meine Ex-Freundin mit einem meiner engsten Freunde betrog, das konnte ich nicht einfach so abstellen. Also saß ich zuhause mit meiner Eifersucht und musst lernen damit umzugehen. Und das wurde mit den Jahren auch immer besser. Aber ich will ganz ehrlich sein, noch heute mache ich mir so manches Mal noch ein wenig Gedanken, wenn meine Frau mit ihren Mädels ausgeht. Und ich finde, ein wenig Eifersucht ist auch okay, solange es in der Beziehung nicht überhand nimmt oder den Partner/die Partnerin belastet, denn das zeigt mir auch immer wieder, wie viel mir meine Frau bedeutet. 

Das ist allerdings nur meine Geschichte. Und ich möchte dir damit nur sagen, dass Eifersucht und fehlendes Vertrauen in sehr vielen Fällen Gründe für eine Trennung sind. Spannende und vor allem hilfreiche Tipps gegen Eifersucht findest du in diesem Video.

 

Die Ex-Zurück-Strategie

An dieser Stelle möchte ich nur nochmals klarstellen, dass ich keinesfalls ein professioneller Beziehungs- oder Paartherapeut bin. Ich habe in den vielen Jahren Beziehung mit meiner Frau viele positive aber auch negative Erfahrungen gemacht. Und letztlich spiegelt dieser Beitrag auch nur meine persönlichen Erfahrungswerte wieder. Diese Erfahrungen möchte ich gerne mit allen teilen, die diesen Artikel lesen und zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht an der gleichen Stelle stehen, wo ich es vor einem Jahr auch noch tat. Getrennt von der Partnerin bzw. dem Partner und auf der Suche nach der Ex-Zurück-Strategie. Das mag jetzt für einige komisch klingen, die “Ex-Zurück-Strategie”, aber es gibt sie tatsächlich. Allerdings musst du hierfür die Bereitschaft mitbringen an dir arbeiten zu wollen, denn eine glückliche und langfristige Beziehung beruht darauf, ständig gegenseitig an sich und der Beziehung zu arbeiten.

Herzlichst,
dein Johannes

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